Der 1969 in der Bretagne geborene Altsaxofonist Pierrick Pédron zählt in Frankreich seit über 20 Jahren zu den herausragenden Persönlichkeiten des Jazz. In seinem Heimatland gefeiert, gilt er seit seinem ACT-Debüt „Cheerleaders“ im September 2011 auch außerhalb Frankreichs als große Jazz-Verheißung: Originell und überraschend tänzelt Pédron auf „Cheerleaders“ zwischen den Genres: Ein Hörerlebnis, bei dem Jazz, progressiver Rock und traditionelle Blasmusik unter einen Hut gebracht werden. „Wild Thing vom rockverliebten Jazz-Sextett“ schreibt der Rolling Stone und Allaboutjazz lobt das Album als „faszinierend und mysteriös“. Prompt wurde Pédron mit „Cheerleaders“ 2012 für den wichtigsten französischen Jazzpreis, den „Victoires du Jazz“, nominiert. Eine weitere Auszeichnung von vielen, die der Alleskönner am Saxofon im Laufe seiner Karriere sammelte:
Mit sechs Jahren begann Pédron sein Instrument zu lernen, studierte an der CIM (L’ecole jazz et musiques actuelles) im Schnelldurchgang und debütierte mit 16 Jahren als Jazzmusiker. 1996 gewann er beim „Concours de la Defense“ mit der Gruppe „Artaud-Blanchet“ (mit Vincent Artaud und Boris Blanchet). Danach spielte er im Kollektiv „Nuits Blanches“ des Trompeters Alexandre Tassel und in Konzerten mit Alain Jean-Marie. Eine Album-Aufnahme mit Eric Hammes führte zu einem mehrmonatigen New York-Aufenthalt. 2001 wurde er von der Pariser Saxophon-Fabrik Selmer als Referenz-Musiker für das Altsaxophon ausgewählt. Er spielte im Duo mit dem Pianisten Michel Graillier und regelmäßig mit den Belmondo-Brüdern.
Pédrons Debütalbum unter eigenem Namen „Cherokee“ erschien 2000 (mit dem Pianisten Baptiste Trotignon, dem Bassisten Vincent Artaud und dem Schlagzeuger Franck Agulhon). Das Album macht seine Vorliebe für die Musik Charlie Parkers deutlich und markierte seinen endgültigen Durchbruch in Frankreich. 2004 erschien die Sextett-Aufnahme „Classical Faces“ mit Artaud, Agulhon, Pierre de Bethmann, Malik Mezzadri und Thomas Savy. Im selben Jahr spielte er auf dem Festival von Marciac erstes Altsaxophon in der Band von Wynton Marsalis. 2006 erschien „Deep in a Dream“, aufgenommen in New York 2005 mit dem Pianisten Mulgrew Miller, dem Schlagzeuger Lewis Nash und dem französischen Bassisten Thomas Bramerie. Ein Album voller Frische und Finesse, das abermals Pédrons Zuneigung zum amerikanischen Jazz der 40er bis 60er Jahre zeigt. Dieses gefeierte „Juwel“ (allaboutjazz) erhielt den „Prix Boris Vian“ und Pierrick Pédron wurde für seine Leistungen mit dem „Prix Django Reinhardt“ als Jazzmusiker des Jahres 2006 gewürdigt.
„Kubic’s Monk“ heißt Pédrons neues Meisterwerk, dass im Oktober 2012 auf ACT erscheint. „Dieses Album ist eine wundervolle Hommage an die Musik von Thelonious Monk. Pierrick und seine Band (Franck Agulhorn und Thomas Bramerie sowie US-Trompeter Ambrose Akinmusire als Gast) unterziehen seine Klassiker einer Runderneuerung: voll lebhafter Rhythmen, sprudelnder Energie und Ideen. Höchst empfehlenswert!“ lobt die amerikanische Saxofon-Legende Phil Woods die Aufnahme. Mit „Kubic’s Monk“ ist Pédron ein richtig traditionelles Jazz Album in der Gegenwart gelungen. Man kann sich nur wundern mit welch einer natürlichen Leichtigkeit sich Pédron mit Monks Repertoire anlegt, als wäre es sein eigenes: Monk gewürfelt, süchtigmachend.
Pierrick Pédron auf ACT:
Cheerleaders | 2011 | ACT 9511-2
Kubic’s Monk | VÖ: 28.09. 2012 | ACT 9536-2