Magnus Öström - ©Per Kristiansen
Magnus Öström - ©Per Kristiansen

Magnus Öström wurde am 3. Mai 1965 in Skultuna, Schweden geboren. Der erste wichtige Kontakt mit Musik war die Plattensammlung seines Bruders Tommy – besonders die Aufnahmen von Jimmy Hendrix, Deep Purple, den Almond Brothers und Lynyrd Skynyrd. Mit acht Jahren baute sich Magnus Öström aus alten Farbbehältern seines Vaters, der Maler war, sein erstes Schlagzeug. Nur ein Jahr später gründete Magnus Öström seine erste Band mit einem Kind aus der Nachbarschaft – Esbjörn Svensson.

Im Jahr 1978 sah Öström ein Konzert von Billy Cobham mit John McLaughlin. Dieses Erlebnis stellte seine musikalische Welt auf den Kopf und weckte seine Liebe für Jazzrock. Er spielte weiter in verschiedenen Bands mit Esbjörn Svensson – von Tanzmusik bis Punk.

Nach der Schule zog Magnus Öström nach Stockholm, studierte am dortigen „Royal Conservatory of Music“ und machte sich schnell einen Namen in der Musikszene der Stadt. Nach ein paar Jahren Pause spielten Magnus Öström und Esbjörn Svensson ab 1989 wieder regelmäßig zusammen, unter anderem in der Band „Stock Street B“, in der sie erstmals auch live gespielte elektronische Elemente in ihre Musik integrierten. Öström erinnert sich „Damals war es zu früh für diese Dinge. Niemand verstand wirklich, was wir da taten. Die Zuhörer dachten, wir würden zu fertigen Playbacks spielen. Dabei war alles live!“

Im Jahr 1991 trafen Esbjörn Svensson und Magnus Öström auf Bassist Dan Berglund und die Band e.s.t. Esbjörn Svensson Trio war geboren. e.s.t. entwickelte sich zur wichtigsten europäischen Jazzband ihrer Zeit, der es gelang, mit einer Mischung aus unwiderstehlichen Melodien, geradezu hypnotischen Grooves, einer eindrucksvollen Bühnenpräsenz und der Verbindung aus Jazzelementen mit Pop und Elektronik ein völlig neues Publikum für ihre Musik zu begeistern. e.s.t. ist zugleich mit über 650.000 verkauften Alben eine der erfolgreichsten europäischen Jazzbands aller Zeiten. Alleine die letzte e.s.t. Tour ”Tuesday Wonderland” besuchten über 200.000 Menschen auf 100 Konzerten.

Die Karriere von e.s.t. endete auf ihrem Höhepunkt mit dem tragischen Unfalltod von Pianist Esbjörn Svensson am 14. Juni 2008.

Am 25. Februar 2011, erschien mit „Thread of Life“ (ACT 9525-2) das erste musikalische Lebenszeichen von Magnus Öström nach der Tragödie. Das eindringlich-düstere, aus Jazz, Progressive Rock, Drum’n’Bass und Minimal Music schöpfende Album ist der Versuch der künstlerischen Verarbeitung eines großen Verlustes und zugleich Magnus Öström’s Schritt zurück ins (musikalische) Leben. Das Album erntete begeisterte Pressereaktionen und wurde für den schwedischen GRAMMY nominiert. Ebenfalls erhielt Öström für das Album den ECHO Jazz 2012 als bester Schlagzeuger international.

Vier Jahre nach dem Tod Esbjörn Svenssons erschien am 30. März 2012 mit. „301“ ein neues e.s.t. Album mit bisher unveröffentlichtem Studiomaterial, produziert von Magnus Öström und Bassist Dan Berglund. Das Album schaffte es bis auf Platz 53 der deutschen Popcharts und auf Platz 1 der Jazzcharts. Parallel zu seiner Arbeit als Bandleader ist Magnus Öström seit der Veröffentlichung von „Liberetto“ (9520-2) im Februar 2012 fester Teil der Band von Bassist Lars Danielsson.

Mit seinem, am 30. August 2013 erschienen zweiten Album als Leader, Searching For Jupiter“, knüpft Öström stilistisch an „Thread of Life“ an: rockige und sphärische Klänge fusionieren mit auf minimalistischen Motiven basierenden Themen, die von seinem einzigartigen Schlagzeug-Groove getragen werden. Das Album ist geprägt von sehnsuchtsvollen und düsteren Stimmungen, aber öffnet auch immer wieder Räume für hymnische, melodiöse Abschnitte. In seinem Quartett setzt Öström auf die bewährten Musiker Andreas Hourdakis an der Gitarre und Thobias Garbielson am Bass. Neu dabei ist der durch die Jazz-Fusion-Band „Oddjob“ bekannt gewordene Pianist Daniel Karlsson, welcher ebenso an diversen elektronischen Tasteninstrumenten zu hören ist.